Der Spreewald ist von einem engmaschigen Netz fließender Gewässer durchzogen, den sogenannten Fließen. Im späten 19. Jahrhundert erkannten die Spreewälder das touristische Potenzial ihrer Region. Schon damals war es im nahe gelegenen Berlin hektisch und den Großstädter zog es zur Erholung aufs Land. Der lange und schmale Spreewaldkahn war das regionale Transportmittel schlechthin, denn die Fließe waren die natürlichen örtlichen Verkehrswege. Die Einheimischen entwickelten eine besondere Technik zum Vorantreiben und Steuern ihrer Kähne unter Zuhilfenahme einer langen Holzstange, dem Rudel, die zum Abstoßen vom Grund der meist flachen Fliese eingesetzt wird.

Im Spreewaldkahn unterwegs auf den Fließen von Lübbenau
Das im Wasser befindliche Ende hat die Form eines Paddels und dient somit auch zum Steuern des Kahns. Der Kahnführer steht mit seinem Rudel auf einem kleineren Deck am hinteren Ende des Kahns. Die Spreewälder entwickelten ein besonderes Geschick im Umgang mit dem Spreewaldkahn.

Mit dem Rudel, einer langen Holzstange, wird der Spreewaldkahn angetrieben und gesteuert.
Er erwies sich auch für den Tourismus geeignet. Auf quer stehenden Bänken sitzen die Fahrgäste in mehreren Reihen. Üblicherweise gibt es alkoholische Getränke an Bord und die Tour ist so gestaltet, dass man an gastronomischen Einrichtungen am Wasser vorbeikommt und dort Pausen einlegt. Ein feucht-fröhliches Vergnügen, das die Stimmung einer Reisegruppe hebt.

Im Hafen von Lübbenau